Warum meditieren?

 

Was ist spirituelle Entwicklung überhaupt?

Manche Menschen meditieren, weil sie sich besser fühlen wollen, friedlicher oder ruhiger. Andere wollen ihren Blutdruck senken oder etwas für ihre Gesundheit tun. Wieder andere nutzen Meditation zur Entspannung oder um einschlafen zu können. All das sind gute Gründe, aber mit spiritueller Entwicklung haben sie wenig zu tun.

 

Spirituelle Entwicklung hat damit zu tun, die vielen Wege wahrzunehmen, die wir benutzen, um in unserem Ego zu bleiben und damit, sich darauf festzulegen, so viel wie möglich von einer Basis der Liebe her zu agieren.

  • Das bedeutet, eine Praxis zu haben, die einen neuen Corpus von Gewohnheiten aufbaut, die alte und neurotische ersetzen.
  • Das bedeutet, ein Fundament vorzubereiten, eine Basis, die spirituelle Erfahrungen aufnehmen kann.
  • Das bedeutet, dafür zu sorgen, dass alle Zentren richtig funktionieren:
    • dass Du eine gute Beziehung zu Deinem Körper pflegst;
    • dass Dein emotionales Zentrum offen und reif genug ist, um ein ganzes Spektrum an Emotionen zu bewältigen;
    • dass Dein intellektuelles Zentrum Dir erlaubt, Dich überallhin zu begeben und die Freiheit zu haben, über alles nachzudenken, und dass es frei ist von falschem Denken wie Zweifel oder Einstellungen wie beispielsweise „Ich bin nicht liebenswert“.
  • Es bedeutet, uns darin zu üben, frei von Reaktivität zu sein.      

 

Meditation kann uns zuallererst dabei helfen, unseren inneren Beobachter zu trainieren, damit wir uns bewusster werden, wohin sich unsere Aufmerksamkeit richtet. Dies muss in unser alltägliches Leben übertragen werden, damit wir bemerken, was wir tun. Welches Verhalten wiederhole ich wieder und wieder? Wie beeinflusst meine nach dem Enneagramm definierte Leidenschaft mein Verhalten? Welches Verhalten des Subtyps läuft automatisch ab?

 

Meditation kann psychologische Themen aufbringen. Wir müssen uns unseren unbewussten Aspekten stellen und unseren Schattenseiten. Emotionen und Erinnerungen an die Vergangenheit können auftauchen. Wir müssen die Entwicklungsaufgaben unseres emotionalen Lebens absolvieren. Dies beinhaltet unsere Beziehungen zu unseren Familien und unseren Eltern.

 

Um ein Fundament für unsere spirituellen Erfahrungen aufzubauen, müssen wir in unserer Meditationspraxis diszipliniert sein. Zu meditieren, wenn mir gerade danach ist, führt kaum zu der Feinstruktur, die erforderlich ist, um spirituelle Erfahrungen zu fassen. Dies erfordert regelmäßige, disziplinierte Meditation. Übung befähigt allmählich zur Praxis. Schritt für Schritt errichtet die Kraft der Übung in dem Ausübenden ein Fundament, mit dem er den wachsenden Nutzen aufrechterhalten kann. Um also unsere eigene Entwicklung fortzusetzen, brauchen wir psychologische und spirituelle Arbeit. Meditation kann diesen Prozess unterstützen.

 

Die meisten Menschen finden es nützlich, einen Lehrer zu haben, wenn sie mit der Meditationspraxis beginnen. Ein guter Lehrer hilft Dir dabei, die geeignete Meditationspraxis für Dich zu finden, und er weiß, wie mit irgendeinem emotionalen Material zu arbeiten ist, das während der Meditationspraxis aufkommt. Eine befreundete Sechs (nach dem Enneagramm) beobachtete, dass sie in ihrer Meditationspraxis zunächst mehr Zweifel und Angst erlebte. Sie war im Begriff, aufzuhören: Das war es nicht, was sie erwartet hatte. Ihr Lehrer half ihr da hindurch, indem er ihr half, ihre Leidenschaft zu akzeptieren und zu lernen, die Energie freizusetzen.     

 

Meditation kann auf Deiner spirituellen Reise eine Hilfe sein, wenn sie mit Engagement und Disziplin praktiziert wird und mit Übertragung in Dein alltägliches Leben. Dies bedeutet, selbst-vereitelnde Muster zu erkennen, die Deine Verbindung zum Ursprung behindern. Mittels Deiner Meditation ist es möglich, zu entdecken, „wer Du wirklich bist“ im Gegensatz zu Deinem Ego. Manche Menschen erleben, dass sie sich eins mit Gott fühlen, eins mit allem, was existiert. Dies geschieht durch Gnade, aber das Fundament, um in der Lage zu sein, diese Erfahrung zu machen, kommt durch Übung.

 

 

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© Arlene Moore